Blumenwiese mit Bienen

Die gesetzliche Grundlage zur Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes findet sich in der EU - Pestizid Richtlinie 2009. Danach wurde das Prinzip auch im österreichischem Pflanzenschutzmittelgesetz und in den Pflanzenschutz - Landesgesetzen implementiert.
Der integrierte Pflanzenschutz ist in Österreich seit 1.1.2014 gesetzlicher Standard.

FächerPflanzenbau
Erstellt vonDI Georg Pernkopf, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg
Zeitdauer1 UE
Schulstufen11./12. Schulstufe
KompetenzenDie Schülerinnen und Schüler sollen das Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes anwenden können und Alternativen zur chemischen Bekämpfung kennen lernen.

Die Grundzüge des integrierten Pflanzenschutzes lauten wie folgt:

  1. Die Vorbeugung und/oder Bekämpfung von Schadorganismen sollte insbesondere wie folgt erreicht oder unterstützt werden:
    • Fruchtfolge
    • Anwendung geeigneter Kultivierungsverfahren
    • gegebenenfalls Verwendung resistenter/toleranter Sorten und zertifiziertes Saatgut
    • Anwendung ausgewogener Düngeverfahren
    • Feldhygiene
    • Schutz und Förderung wichtiger Nutzorganismen
       
  2. Schadorganismen müssen mit geeigneten Methoden und Instrumenten, sofern solche zur Verfügung stehen, überwacht werden. (Prognosemodelle, Beratungsdienste,…)
     
  3. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Überwachung muss der berufliche Verwender entscheiden, ob und wann er Pflanzenschutzmaßnahmen anwenden will. Solide und wissenschaftlich begründete Schwellenwerte sind wesentliche Komponenten der Entscheidungsfindung.
     
  4. Nachhaltigen biologischen, physikalischen und anderen nichtchemischen Methoden ist der Vorzug vor chemischen Methoden zu geben, wenn sich mit ihnen ein zufrieden stellendes Ergebnis bei der Bekämpfung von Schädlingen erzielen lässt.
     
  5. Die eingesetzten Pestizide müssen so weit zielartenspezifisch wie möglich sein und die geringsten Nebenwirkungen auf die menschliche Gesundheit, Nichtzielorganismen und die Umwelt haben.
     
  6. Der berufliche Verwender sollte die Verwendung von Pestiziden und andere Bekämpfungsmethoden auf das notwendige Maß begrenzen
     
  7. Wenn ein Risiko der Resistenz gegen Pflanzenschutzmaßnahmen bekannt ist sind verfügbare Resistenzvermeidungsstrategien anzuwenden
     
  8. Der berufliche Verwender muss auf der Grundlage der Aufzeichnungen über Pestizidanwendungen und der Überwachung von Schadorganismen den Erfolg der angewandten Pflanzenschutzmaßnahmen überprüfen.

Aufgabe 1: Recherche

Erforsche auf der Website des Nützlingsanbieters BIOHELP die Wirkung folgender für den Ackerbau verwendbare Präparate:

  • NeemAzal, Spintor, Novodor, Dianem, Funguran
  • Netzschwefel, Sluxx HP, Spruzit progress

Suche im Internet wirtschaftliche Schadschwellen für folgende Schadfaktoren heraus:

  • Unkraut/m²
  • Gräser/m²
  • Klettenlabkraut/m²
  • Distel/m²
  • Ampfer im Grünland
  • Rapsglanzkäfer in der Gelbschale
  • Getreidehähnchen am Fahnenblatt

Aufgabe 2: Prognosemodelle

Über Prognosemodelle kann eine Befalls- oder Infektionswahrscheinlichkeit anhand biologischer Parameter und Witterungsdaten errechnet werden.

Erkunde auf www.warndienst.lko.at für welche relevanten Ackerbaukulturen und Schadfaktoren Prognosemodelle allgemein zur Verfügung stehen.

Aufgabe 3: Überprüfe dein Wissen